Warum
ich "Christ"
in der
katholischen Kirche bin.....
Unser Weg durch die
Kirchen in die katholische Kirche...... Kurz gesagt, könnte ich
sagen: „Weil es Gottes Wille für unseren Weg ist!“ Aber ich möchte
es Ihnen gern, wenn Sie möchten, etwas genauer erklären!
Ich sitze in meinem Wohnmobil auf der Insel
Fehmarn. Orth, direkt hinterm Deich, eine kleine Hafenstadt. Hier
ist es ruhig und ich schreibe gerade die ersten Zeilen des Buches:
Im Club der
schwarzen Schafe!
....steh wieder auf!...
welches Sie im Frühjahr 2002 in Ihren Händen
halten können. Es ist die Neuauflage des bereits erfolgreich
erschienen Taschenbuches "Völlig
abgedreht!"
Die Größe Gottes muss auch immer in der
Spiritualität einer Kirche zu erkennen sein. Keine andere Kirche
hat so viele Heilige, so viele Männer, Frauen und Kinder
hervorgebracht, die zu echten Heiligen wurden wie die röm. kath.
Kirche. Aber in keiner Kirche gab es auch so viele Irrtümer,
Irrlehren und religiöse Unterdrückung wie in und durch die
römischen Kirche. Aber:
Die Pforten der Hölle haben
sie bis heute nicht überwältigt!
Alle Wege führen nach Rom.... ein bekanntes
Sprichwort wurde und wird für mich und meine Frau immer tiefer zur
Wahrheit. Herr, wohin gehst du? Diese Frage stellte einst der
Apostel Petrus an den Herrn. Er wurde daraufhin einen Weg geführt,
den er selber nicht gehen wollte. Und dann starb er, der
Überlieferung nach, auf dem heutigen Petersplatz einen sehr
eigenwilligen Tod.
Als ich im Heiligen Jahr 2000 zum ersten Mal auf
dem Petersplatz stand, und den überdimensionalen prächtigen und
kunstvollen Petersdom besuchte, tat ich dies noch als
"Vollblutlutheraner!"
Innerlich voller Protest gegen alles
katholische, mit ner Baseballmütze auf dem Kopf betrat ich die
Kirche. An der linken Hand einen Lutherring, den ich mir Jahre
zuvor auf der Wartburg gekaufte hatte, stolzierte ich durch den
berühmten Petersdom.
Nicht wissend, dass gerade diese Kirche einmal
mein geistliches Zuhause und eine Ausbildungs- und Wirkungsstätte
für meinen Evangelistischen Dienst werden würde. Nicht einmal im
Traum hätte ich daran gedacht. Nichts war mir ferner als die
katholische Kirche. Seit meiner Kindheit war sie mir fremd und zum
Teil auch unheimlich. Das waren immer die anderen .... die mit
ihrer Maria und dem Papst, den Luther zu seinen Zeiteb einen Esel
nannte...und wir die Evangelen waren dank Luther sowieso die
Besseren.... So wuchs ich halt auf. Aus meiner heutigen Sicht:
"Schade!"
„Ich bin jetzt im Petersdom!“ sagte ich durchs
Handy zu meiner Frau in Deutschland. Ich sah die grandiosen
Kunstwerke Berninis, Michelangelos und war erstaunt vom
Marmorglanz dieser Weltkirche. Zwei Kirchenordner kamen und baten
mich die Mütze abzunehmen und das telefonieren im Petersdon sei
auch nicht erlaubt. Das steife militante Stehen der Schweizer
Garde... Das Grab des ersten, damals noch verheirateten
Apostelpapstes Petrus... Die vielen anderen kunstvoll gestalteten
Gräber heiliger Päpste. Ganz vorn, direkt unter dem Stuhl Petri
fand ein Gottesdienst statt. Vor und während der Gabenzubereitung
gingen große Körbe durch die Reihen. Sie wurden bis zum Rand mit
Lire gefüllt. Das alles reichte mir und gab dem Luther in mir noch
mal richtig Wasser auf die Mühle. Innerlich voller Protest verließ
ich das Gotteshaus. Mit Ablassgeldern erbaut, dachte ich und jetzt
sammeln sie immer noch...
Draußen vor dem Petersplatz stehen die Tische
der fliegenden Händler. Viel Kitsch und Souvenirs bieten sie den
Touris an. Für 10.000 Lire kaufte ich mir und meinem Sohn Kieran
Klaus ein sogenanntes Papstkreuz.
Nach jahrelanger Suche, innerlich enttäuscht,
fragte ich Gott im Gebet:
„Herr wo bist du eigentlich zuhause?“ Plötzlich fiel mir das
gerade neu erstandene Kreuz aus der Hand. Da lag es. Zeichenhaft
auf der Straße die direkt zum Petersdom führt, so als wollte es
sagen:.... Hier! Ich hob es auf und ging weiter... Eine kleine
Macke am Fuß des Kreuzes spricht heute noch zu mir...... Alle Wege
führen nach Rom?
Wieder zuhause in Deutschland schenkte ich
unserem Sohn Kieran das „Papstkreuz“. Er war ein Jahr zuvor nach
Kalkutta geflogen. Innerlich auf der Suche nach Wahrheit, Sinn und
einer verlässlichen Kirche verließ er die Bühne und das
Showgeschäft des Rock'n Rolls. Nie hatte ich meine Kinder mit der
katholischen Kirche in Verbindung gebracht. Meine Frau, die
katholischen Glaubens war, hatte den Wunsch geäußert, dass Kieran
getauft wird. Eine Ordensfrau tat es. Kurz nach seiner Geburt kam
die katholische Franziskanerschwester Gisela Otte zu mir und
sagte: „Herr Hilbert ich habe Ihren Sohn notgetauft...!“ Wat n
Quatsch dachte ich der kommt doch sowie so in den Himmel!
Kieran war als Frühchen zur Welt gekommen. Hilflos lag er nun mit
einem Schlauch in der Nase vor mir. In einem Wärmebettchen. Sein
kleines Leben stand auf der Kippe und an einem Tag, als es
besonders kritisch war betrat ich zum erstenmal eine kath. Kirche.
Noch heute sehe ich die roten lichtdurchfluteten Glasfenster vor
mir. Still sagte ich: „Gott wenn Du ihn durchkommen lässt, will
ich ihn in deinem Sinne erziehen...!“ Ich verließ die Kirche und
er kam durch.
Als Kieran Jahre später durch ein Foto von
Mutter Teresa angeregt wurde nach dem Geheimnis ihres Lächelns zu
fragen, kaufte er das Buch. Die Liebe und die daraus folgende
Hingabe Mutter Teresas veranlasste ihn zu einer ersten Reise nach
Kalkutta. Er diente dort als Volontär den ärmsten der Armen in
einem Sterbehaus Kaligath. Die Freude und Fröhlichkeit der
Schwestern haben ihm die Entscheidung Christ zu bleiben sehr
leicht gemacht. Doch noch etwas geschah in Kaligath. Es entstand
in ihm der Wunsch Priester zu werden.
Mit diesem Gedanken kehrte er nach zwei Monaten
zurück. Zur Firmung sah ich sie dann wieder. Die mutige Ordensfrau
Schwester Gisela wurde seine Firmpatin und gehört nun zur Familie.
Kieran der einst die Rockgitarre bei Udo
Lindenberg spielte und damit wie eine Windmühle im Orkan die
Massen begeisterte, entdeckte in sich neue geistliche, sanfte
Lieder und spielt sie heute zum Lob Gottes. Aktive musikalische
Mitarbeit in der Nachbargemeinde Egestorf folgten. Und zur Zeit
bereitet er sich auf sein Studium vor. Der selige Bischof Johannes
Dyba lenkte es noch kurz vor seinem überraschenden Tod, dass
Kieran im Bistum Fulda sein Vorbereitungspraktikum unter der
Aufsicht froher geistlicher Diener Gottes machen konnte. Als ich
ihm von meiner ersten Romreise berichtete wurde er natürlich sehr
neugierig und wir versprachen ihm eine Reise nach Rom als
Geburtstagsgeschenk.
Gesagt getan, standen wenige Monate später Vater
und Sohn gemeinsam auf dem Petersplatz. Wieder im Heiligen Jahr
2000! Um Punkt 12.00 Uhr trat ein Mann ans Fenster, mit dem ich
nun gar nichts anfangen konnte. Papst Johannes Paul II. Zuvor
wurde ein weinroter Vorhang aus dem Fenster gehängt. Alles schaute
nach oben und die Menge rief: „Viva Papa!“ Ich dachte: was ne
Show! Na ja so richtig anfreunden konnte ich mich mit der ganzen
Sache immer noch nicht und ich genoss lieber den guten
italienischen Rotwein und die warme Sonne.
Fest entschlossen nie mehr einer Kirche
beizutreten, las und hörte ich mir aber dennoch Predigten und
Schriften des Mannes, den die Welt als den Heiligen Vater kennt.
Und ich muss sagen, er wurde mir immer sympathischer. Ich ließ
nichts aus um ihn und die Kirche Kennen zu lernen. Viele mir bis
dahin unbekannte Heilige, die große Schar der Priester,
Ordensmänner und Frauen wurden mir zu leuchtenden Sternen in der
Nacht. Ja ich verliebte mich regelrecht in die Kirche und meine
Freunde in der Hamburger Musikszene nannten mich schon „der
Priester!“
Udo Lindenberg dem ich hin und wieder
assistiere, schenkte mir und meiner Frau zwei weitere Reisen nach
Rom und ich begann allmählich zu verstehen, dass es ja gerade die
römisch katholische Kirche war, die der Welt das kostbarste,
nämlich das Evangelium bewahrt und auch gebracht hatte. Ohne die
Kirche wäre unsere Welt ärmer.
Und als sich Papst Johannes Paul II dann auch
noch für die Sünden und Fehler einiger Brüder und Schwestern der
Kirche, die in der Vergangenheit ohne Zweifel geschehen sind, als
er Gott und die Welt um Vergebung bat, war mir die Aufrichtigkeit
und der tiefe Glaube dieses Mannes völlig einleuchtend.
Sakramentesverkürzung und Worte Luthers, die den
damaligen Papst als Esel und Antichrist bezeichneten, sehe ich
heute als eine Fehlentwicklung an. Ich glaube dass der Eigensinn
Luthers und die Rebellion in seinem Leben verantwortlich für die
Spaltung waren.
Ich bin Gott dankbar für die klaren Worte eines
Papstes und seiner Bischöfe, dankbar für eine klare geistliche
Führung einer geistlich geführten und nicht liberalen,
verweltlichten Kirche.
Das mehrfache Erleben des Heiligen Vaters in Rom
war für mich so beeindruckend, daß in mir immer mehr der Wunsch
und die Bereitschaft zu konvertieren entstand. Dieser Kirche ein
verlässliches und dienendes Glied zu werden und auch bei allen
ihren dunklen Seiten Glied der Kirche zu bleiben, ist mein Wunsch.
Heute kann ich sagen, daß das Vorbild Papst Johannes Paul II
wesentlich zu meiner Entscheidung beigetragen haben katholisch zu
werden.
Also von Herzen gern...
Sofort fing aber auch die "Verfolgung" an.
Christen aus Pfingstfreikirchen distanzieren sich bis heute.....
Böse e-mails gehen ein. Ich sei in der größten Sekte gelandet...
Aber ich kann sie verstehen. Werden sie doch zum Teil gelehrt, daß
die kath. Kirche die "Hure Babylons" sei, aus der man austreten
müsse.... Schade, daß so wenig Einheit da ist.... Doch die Liebe
verbindet und macht's möglich. Ich selber bin Gott sehr dankbar,
für die vielen guten geistlichen Impulse, die wir in der Freien
Gemeinde Neugraben unter der damaligen Leitung von Elsa Herforth
und Siegfried Götz erhalten haben... Ich möchte sie nicht
missen...
Aber Folgen ist das Herz der Nachfolge... Folgen wohin ER geht,
nicht unserer Theologie und unseren Erfahrungen. Die Jesus
Nachfolge ist und bleibt ein lebenslänglicher Kick...
An dieser Stelle möchte ich Prof. Klaus
Blecken herzlich danken, der durch seine Liebe und seinen
unermüdlichen Internetdienst diese Seiten weiterhin betreut und
pflegt, auch wenn er nicht in allem meiner Theologie folgt. Muss
er das denn? Nein! Jeder folge dem Lamm.
Das nenne ich gesalbte Bruderschaft über die Konfession hinaus!
Dies ist gottwohlgefällig und den Menschen wertvoll! Danke
Klaus!
Gott paßt sowieso nie in unsere "Konfessionsgröße!!!"
Er ist und bleibt zwar erfahrbar, aber in Ewigkeit:
U n - fass - bar! |