Grundfragen des Seins
Die Menschheit denkt

 

Erst  nach dem Nach-denken über Sein oder Nichtsein ist es möglich auf folgende Frage zu antworten: Was ist, meiner Meinung nach,  die Beziehung zwischen Wissenschaft und Glaube? Ich denke, wir müssen die Frage noch etwas enger formulieren: Welches ist das Verhältnis von Glaube und Vernunft?

 

Für mich handelt es auch hier nicht im eine intellektuelles Spielchen. Es geht um Grundfragen der Existenz: Wer bin ich? Woher komme ich und wohin gehe ich? Warum gibt es das Böse? Was wird nach diesem Leben sein?

 

Diese Fragen finden sich in der Bibel, sie tauchen aber auch in den Weden und ebenso in der Awesta auf; wir finden sie in den Schriften des Konfuzius und Lao-tse sowie in der Verkündigung der Tirthankara und bei Buddha. Sie zeigen sich auch in den Dichtungen des Homer und in den Tragödien von Euripides und Sophokles wie auch in den philosophischen Abhandlungen von Platon und Aristoteles. Von der Antwort auf diese Fragen hängt die Richtung ab, die das Dasein prägen soll.

 

Lass mich also zusammenfassen, auf welcher Basis diese Fragen gestellt und beantwortet werden sollen.

Es ist eine seiner Vernunft angeborene Eigenschaft, sich nach dem Ursprung der Dinge zu fragen, auch wenn sich die nach und nach gegebenen Antworten in einen Horizont der verschiedenen Kulturen einfügen. Jawohl, ich denke, dass im Fortlauf der Zeiten alle Kulturen zur Antwort beigetragen haben. Das heisst nicht, dass der Mensch sich nicht irren kann, oder Rüchschritte machen kann. Gemeinsam ist allen Zeiten: der Mensch wird von Staunen ergriffen, sobald er sich als eingebunden in die Welt und in Beziehung zu den anderen entdeckt, die ihm ähnlich sind und deren Schicksal er teilt. Hier beginnt der Weg, der ihn dann zur Entdeckung immer neuer Erkenntnishorizonte führen wird. Ohne das Staunen würde der Mensch in die Monotonie der Wiederholung verfallen und sehr bald zu einer wirklichen Existenz als Person unfähig werden.

 

Die dem menschlichen Geist eigentümliche Fähigkeit zum spekulativen Denken führt zur Ausbildung einer Form strengen Denkens und so, durch die logische Folgerichtigkeit der Aussagen und die Geschlossenheit der Inhalte, zum Aufbau eines systematischen Wissens. Im Laufe der Geschichte sind wir immer wieder der Versuchung ausgesetzt, eine einzige Strömung mit dem gesamten philosophischen Denken gleichzusetzen. Ganz offenkundig tritt jedoch in diesen Fällen ein gewisser »philosophischer Hochmut« auf den Plan, der Anspruch darauf erhebt, die aus seiner eigenen Perspektive stammende, unvollkommene Sicht zur allgemeinen Lesart zu erheben. In Wirklichkeit muß jedes philosophische System dem philosophischen Denken die Priorität zuerkennen, von dem es seinen Ausgang nimmt und dem es folgerichtig dienen soll.

 

So ist es möglich, trotz des Wandels der Zeiten und der Fortschritte des Wissens einen Kern philosophischer Erkenntnisse zu erkennen, die in der Geschichte des Denkens ständig präsent sind. Man denke, um nur ein Beispiel zu nennen, an die Prinzipien der Non-Kontradiktion, der Finalität, der Kausalität wie auch an die Auffassung von der Person als freiem und verständigem Subjekt und an ihre Fähigkeit, Gott, die Wahrheit und das Gute zu erkennen; man denke ferner an einige moralische Grundsätze, die allgemein geteilt werden. Das hört sich kompliziert an. Es ist aber nur die Basis von der aus Jedermann denkt. (Jedermann, Jerdermann, wo bist Du? ruft der Tod). Es gibt also so etwas wie ein geistiges Erbe der Menschheit auf Grund dessen sich ein jeder bewußt ist, diese Prinzipien, wenngleich in undeutlicher, unreflektierter Form zu besitzen (= Otto Müller, Normalverbraucher).

 

Im Grunde ist Otto der Normalverbraucher mein Interlokutor. Mit ihm kann ich mich verständigen über diese Grundanschauungen, weil er die Realität auch so sieht. Nur so kann ich wirklich versuchen, mir über das Verhältnis von Vernunft und Glauben klarzuwerden. Im Grunde gehen also die Zumutungen einfach weiter. Welche Zumutungen? Die Gundlagen des Dialogs anzunehmen: Es gibt die Wahrheit. Das Sein existiert. Ich kann es erkennen. Ich kann etwas darüber aussagen.

 

Anders könnte ich auch garnicht mit Otto Normalverbraucher reden.


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