Der Maskenball ist zuende Selbsterkenntnis gefällig? Die Direttissima dorthin ist die Enthaltsamkeit beim Essen, Trinken oder Schlafen. Das führt bei den meisten Frommen schon nach wenigen Bußtagen zu entmutigenden Fastensymptomen. Je nach Menschentyp sind das Schläfrigkeit, Gereiztheit, Kopfweh, Schwindelgefühl, Magenstechen, Kältegefühl, Depression oder etwas ähnliches. Schnell kommt mein 'wahres Ich' zum Vorschein. Ich muß mir nur die dreimal heiligen und täglichen Tröstungen vom Küchentisch, die Matrazenmeditation, die Zigaretten oder den Kaffee entziehen. Schon kommt der Psalm zu seinem Recht: Ich bin ein Wurm und kein Mensch. Kaum ist die Made aus dem Speck, schrumpft sie dahin wie eine Dörrfrucht. Das Fasten ist der Katerstimmung ähnlich, die das Ende des Maskenballs begleitet. Das ist der Augenblick, wenn vor Beginn des Aschermittwochs nach durchtanztem Abend die Masken fallen und der Hirschenwirt enttäuscht feststellt, daß er die ganze Zeit nicht die feschen Bankprokuristin, sondern deren Bruder, den Dorfmetzger, am Arm geführt hat. Der fastnächtliche Maskenball nimmt vorweg, was in der Fastenzeit geschieht: Der Seele wird die Maske heruntergerissen: Faste und Du merkst, wer Du bist. Selbsterkenntnis im Schnellverfahren. Fasten ist ein großartiges Mittel, um nach dem elfmonatigen Maskenball des Lebens in Hülle auf den festen Boden des Lebens in Fülle zu kommen. Dieser Boden ist die menschliche Seele. Was für den Bildhauer der Hammer, ist für den Frommen die Seele: das Instrument, mit dem er den Kontakt zur Gott aufnimmt. Das hat inzwischen auch der Teufel gemerkt. Darum führt er seine Angriffe schon länger nicht mehr, indem er die Existenz Gottes leugnet, sondern indem er die menschliche Seele im brüchigen Mörtel irdischer Lüste einbetoniert. Der große Maskenball der Zementköpfe kann beginnen. Für diese Festgesellschaft sind der heutige Aschermittwoch und die anschließende Fastenzeit willkommene Spielverderber. Fasten bietet die Gelegenheit, die Last der Masken herunterzureissen und dem versteinerten Tanz der Vampire ein Ende in Schutt und Asche zu bereiten. Es naht die Stunde der 'Volksfront zur Befreiung der Seele'. Danach folgen vierzig Tage in Saus und Braus, denn die Engel tragen dick auf: den türkischen Honig der Heiligen Kommunion, das braungebratene Backhuhn der Beichte, das weiche Weißbrot des Wortes Gottes, die Marillenknödel der Meditation, den Braten des Gebetes und die erlesenen Pralinen der Betrachtung. Kein Arzt braucht vor den Folgen der Schlemmerei zu warnen, im Gegenteil. Hier gilt die Regel des Schlaraffenlandes: Je mehr desto besser. [ (c) Amici di Dio ] http://www.kath.net/amici
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