Lima, im Advent
Liebe Freunde und Wohltäter unseres Seminars MSC in Lima!
Gestern begann der Monat Dezember, und wir haben den 1. Adventsonntag begangen. Zeit, dass wir unseren Weihnachtsbrief zu Ihnen auf den Weg schicken. Man meint, das sei ja noch ziemlich früh; aber die Geschäfte sind uns schon voraus mit Weihnachtspropaganda. Auch bei uns hier in Peru nimmt das schon schlimme Formen an: das eigentliche Weihnachtsgeheimnis, dass Gottes Sohn in einem Kind zu den Menschen kommt, wird total verdrängt und überlagert. Die christlichen Symbole werden vielfach durch das reine Weihnachtsmarketing ersetzt. Demgegenüber sollten wir Christen nicht "schlafen", sondern bewusst unsere christlichen Zeichen und Symbole benutzen: im Schmuck in den Wohnungen, in den Grußkarten usw. Leider überflutet uns "Papa Noel" (Weihnachtsmann) und der ganze "Winterkitsch mit Schlitten und Rentieren", und was sonst noch alles von Amerika überschwappt. Und dabei geht es hier gerade nicht in den Winter, sondern in den Sommer. In diesem Jahr hat unsere Kongregation der Herz-Jesu-Missionare in Peru einen wichtigen Schritt getan: wir haben zum ersten Mal einen jungen peruanischen Mitbruder zum Superior für unsere Region gewählt. Das hat einen einfachen Grund, wir deutschen Missionare werden älter, jüngere Mitbrüder aus Deutschland kommen nicht mehr nach, die peruanischen Mitbrüder müssen langsam selbst in die Verantwortung treten und ihre Zukunft planen. Ein gewisses Stück können wir sie noch begleiten. Da wir Deutsche älter und weniger werden, werden auch unsere Wohltäter in Deutschland älter und weniger. Das haben wir in den beiden vergangenen Jahren besonders in den Spendeneingängen gespürt. Deshalb ist uns ein großes Defizit im Seminarhaushalt entstanden. Aber bevor wir klagen, wollen wir erst einmal danken für alle treuen Spenden, die wir auch in diesem Jahr wieder von Ihnen erhalten haben. Möge der "Herr der Ernte", der unsere Seminaristen ruft, Sie "entlohnen".
Liebe Freunde unserer zukünftigen Priester- und Ordensleute der Herz-Jesu-Missionare in Peru, wir möchten in Peru nach und nach selbst verantwortlich sein für die Ausbildung unserer Seminaristen, aber bis diese Initiative wächst und Früchte bringt, sind wir noch auf ihre Hilfe angewiesen. Wir wissen, das die wirtschaftliche Situation in Deutschland auch nicht mehr so rosig ist, vielleicht auch deshalb die Spenden zurückgehen. Trotzdem bitten wir Sie, weiter zu helfen; und vielleicht auch dadurch, dass Sie in Ihrer Verwandtschaft oder in der Pfarrei den einen oder anderen neuen Wohl-täter für unser Seminar gewinnen können. Bedenken Sie: allein die monatlichen Studiengebühren in der Fakultät pro Seminarist betragen zur Zeit im Durchschnitt 160 Dollar. Im Monat sind das bei 14 Studenten 2,240.- Dollar. Dazu dann sämtliche Unterhaltskosten im Seminar. Vergelt`s Gott! Die Seminaristen und wir wünschen Ihnen ein Gesegnetes Weihnachtsfest und Gottes Segen und Gesundheit im kommenden Jahr des Herrn 2003 im Kreise Ihrer Familie.
P. Juan Carlos Vera MSC P. Werner Mühl MSC Regionalsuperior und Rektor des Seminars Beauftragter des Fördervereins |
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