Vernunft und Glaube 06
Vorsicht! En grosses Hindernis für die
Vernunft: Ich wollte heute über ein Hinderniss für die Vernunft reden. Neben Irrtum und falsches Verstehen existiert etwas, das den Verstand trübt: die Sünde. Nun gibt es Zeitgenossen, die meinen, dass das Verbotene viel angenehmer ist, weil es irgendwie einen Nervenkitzel erzeugt. Es gibt Leute, die brauchen SM. Sie sind wie diejenigen, die die Gebrauchsanweisung nicht gelesen haben und Kaffeekonzentrat getrunken haben. Um überhaupt noch etwas schmecken zu können tun sie in die nächste Portion Salz und Äthylalkohol hinein. Sie behaupten dann, dass nur so der Kaffe schmeckt. Sünde ist nicht die kindische Angst, etwas Verbotenes getan zu haben und einmal erwischt eine Strafe abbüssen zu müssen. Nein, Sünde bedeutet willentlich die Gebrauchanweisung nicht beobachten. Natürlich kann ich ein Tranchiermesser benutzen, um meinen Nächsten zu zerstückeln. Aber dafür ist das Tranchiermesser nicht da. Sünde ist gewollt etwas oder irgendwen zu missbrauchen. Natürlich kann ich Bestialisches tun. Wenn Du auf einer Insel lebst, wer verbietet es Dir? Die Vernunft. Sie respektiert die Realität und handelt dementprechend. Warum lege ich meine Hand nicht auf einen heissen Ofen? Jeder Missbrauch hat fatale Konsequenzen. Das nur als Überleitung zur Frage, was die Sünde mit der Vernunft zu tun hat. Die Bibel ist ein phänomenales Buch. Sogar die atheistischen Psychiater entdecken unergründliche Schätze. Ein Volk interpretiert seine Geschichte und seine Erfahrungen. Und wenn das noch dazu eine Erfahrung der Intervention des Absoluten beinhaltet, dann eröffnen sich unerwartete Tiefen des Geheimnises. Nur muss man die Symbolik verstehen. Mein Professor pflegte zu sagen: "Fratres, seien Sie vorsichtig mit der Schümbolik (sein Gebiss machte aus jedem "s" ein "sch"). Sonscht bringt der kalte Verschtand dasch warme Leben um. Dasch warme menschliche Leben ist in der Schümbolik verborgen". Siehe Bibel. Da gehen die Zeitgenossen mit dem Seziermesser der Semantik ans Werk und im Handumdrehen sezieren sie eine Leiche. Also...
Sünde und Verstand Die Sünde trübt den Verstand. Das Buch Genesis beschreibt auf anschauliche Weise diesen Zustand des Menschen, wenn es davon erzählt, daß Gott ihn in den Garten Eden setzte, in dessen Mitte »der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse« stand (Gen 2, 17). Das Symbol ist klar: Der Mensch war nicht in der Lage, von sich aus zu unterscheiden und zu entscheiden, was gut und was böse war, sondern mußte sich auf ein höheres Prinzip berufen. Verblendung durch Überheblichkeit verführte unsere Stammeltern zu der trügerischen Täuschung, sie wären souverän und unabhängig und könnten auf die von Gott stammende Erkenntnis verzichten. In ihren Ur-Ungehorsam zogen sie jeden Mann und jede Frau hinein und fügten der Vernunft Wunden zu, die von da an den Weg zur vollen Wahrheit behindern sollten. Das menschliche Vermögen, die Wahrheit zu erkennen, wurde nunmehr von der Auflehnung gegen denjenigen beeinträchtigt, der Quelle und Ursprung der Wahrheit ist. Wenn ich gegen jemand bin, dann kann er die besten Vernunftbeweise bringen. Ich nehme sie nie an. Es genügt, dass der Gehasste es gesagt hat, um in Bausch und Bogen alles zu verneinen. Und er kann 1000 x rechthaben. Nun soll nur ja keiner kommen und sagen, Adam und Eva haben die Schuld. Jede Rebellion, Gewalt, Missbrauch sagt "Amen", d.h., "ich auch" zu dem, was Adam und Eva gesagt und getan haben. Es ist der Apostel Paulus der darlegt, wie auf Grund der Sünde die Gedanken der Menschen »nichtig« geworden sind und sich ihre Überlegungen als entstellt und falsch orientiert erwiesen haben (vgl. Röm 1). Ich habe vor einiger Zeit dieses Kapitel zitiert. Lest es doch einmal nach. Die Augen des Verstandes waren nun nicht mehr in der Lage, klar zu sehen: die Vernunft wurde zunehmend zur Gefangenen ihrer selbst. Das Kommen Christi war das Heilsereignis, das die Vernunft aus ihrer Schwachheit erlöste und sie von den Fesseln, in denen sie sich selbst gefangen hatte, befreite. Wenn jemand ehrlich irgandwann gesagt hat: "Es tu mir leid, was ich getan habe", dann hat er die Wirklichkeit respektiert und ist der Verantwortung für sein falsches (absichtliches) Tun nicht davongelaufen. Die Wahrheit hat halt immer irgendwie moralische Konsequenzen für mein Denken und Tun. Das hat mit der Wahrheit zu tun. Doch darüber mehr das nächste Mal.
PS."Es gibt immer zwei gute Gründe, etwas zu tun: einen, der sich gut anhört, und dann noch den wahren Grund" PSS. Arbeitest Ihr/Du mit Salz und Äthylakohol?
|
|